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Kräuter im Hochbeet

Für das erste Hochbeet empfiehlt der Fachmann Schnittlauch sowie Petersilie, in krauser Variante zum Dekorieren und in glatter zum Kochen. Dazu lassen sich italienische Kräuter wie Rosmarin, Salbei, Thymian und Bohnenkraut pflanzen. Auch sie bereichern die Küche. Hinzugesellen sollte man Minzen wie Ananas-, Hugo- und Zitronenminze. Übrigens: Die Hugo-Minze ist vor allem deshalb in Mode, weil sie als eine der wenigen Minzen ihren Geschmack nicht verändert, d. h., nicht bitter wird, wenn Sie mit Alkohol übergossen wird. Daher ist sie als Cocktail Minze für alle Arten von Cocktails zu empfehlen, hat einen sehr frischen, reinen Minzgeschmack und einen leicht süßlichen Duft. Sie ist unheimlich wüchsig und gehört auch zu den schönsten Minzen mit ihren großen, grünen gezackten Blättern. Allerdings: Die Wurzeln von Minzen sollte man von den restlichen Kräutern abgrenzen, da sie starke Ausleger produzieren. Nicht nur optisch überzeugt solch eine Kräuterbepflanzung, sondern sie ist auch praktisch, denn so hat man als Koch oder Köchin alle benötigten Küchenaromen greifbar.

Sehr dankbar sind daher alle Arten von Kräutern in einem Hochbeet, denn man kann sie entweder aus Samen ziehen oder aus fertig in Töpfen gezogenen Pflanzen einsetzen. Dabei kann es sich um Küchenkräuter oder Heilkräuter handeln. Die meisten Kräuter benötigen einen durchlässigen Boden und haben einen unterschiedlichen Wasserbedarf, aber der Nährstoffbedarf ist relativ gering, denn die meisten Kräuter sind aromatischer, wenn man auf Dünger verzichtet. Für ein Kräuterhochbeet ist eine sonnige Lage wichtig, was bei der Anlage zu beachten ist, da der Boden durch den Prozess der Verrottung den Pflanzen sehr viele Nährstoffe und auch Wärme zur Verfügung stellt. Rosmarin, Lavendel. Salbei, Thymian und Majoran gedeihen jedoch am besten auf magerem Boden, weshalb auf der für diese Sorten vorgesehenen Fläche der Erde zu einem Drittel Sand beigemischt werden sollte.

Im Hochbeet sollten breit- und hochwüchsige Kräuter (Liebstöckel, Beifuss, Estragon, Pfefferminze, Rosmarin, Salbei, Dill) in den Hintergrund gesetzt werden, in die Mitte setzt man halbhohe Kräuter (Kerbel, Kapuzinerkresse Anis) und in den Vordergrund kleinwüchsige Kräuter (Petersilie, Schnittlauch, Majoran, Basilikum, Kresse, Thymian). Man sollte dabei beachten, dass manche Kräuter sehr wuchsfreudig sind und sich schnell verbreiten. Manche Kräuter wie den Thymian kann man auch als Bodendecker verwenden, denn beim Thymian handelt es sich um eine mehrjährige und immergrüne Pflanze, und ist aufgrund dieser Eigenschaften eine sehr attraktive Hochbeetpflanze. Sortenabhängig handelt es sich entweder um einen aufrecht wachsenden Halbstrauch, der nach hinten gesetzt werden sollte, oder einen kriechenden Bodendecker, der vorne platziert werden muss. Auch der Wasserbedarf der Kräuter ist unterschiedlich, denn viele bevorzugen eher trockene Böden. Koriander, Estragon oder Petersilie gedeihen am besten bei mäßiger Feuchtigkeit, während Dill, Liebstöckel, Minze und Melisse es feucht lieben.

In einem Hochbeet passen auch nicht alle Kräuter gleich gut zusammen, d. h., einige harmonieren miteinander, andere möchten eher allein sein und und andere wieder möchten gar keine Nachbarpflanzen. So fördert Salbei das Wachstum von Bohnenkraut, Oregano, Schnittlauch, Thymian, Zitronenmelisse und Estragon. Auch Rosmarin und Basilikum können nebeneinander gepflanzt werden, wobei Dill, Petersilie, Boretsch, Kerbel und Majoran sich ebenfalls gut ergänzen. Besonders günstig ist eine Nachbarschaft von Petersilie, Schnittlauch und Basilikum gedeiht, aber auch von Zitronenmelisse und Estragon.
Einander behindern Majoran und Thymian, Basilikum und Melisse, Fenchel und Koriander, Pfefferminze und Kamille, Dill und Estragon.
Einzelpflanzen sind Wermut und Maggikraut, wobei sich Lavendel zwar mit anderen Kräutern wie Salbei verträgt, aber sehr viel Platz braucht und besser in einem Blumenkasten aufgehoben ist.

Heilkräuter im Hochbeet verlangen Sachkenntnis über richtige Anwendung, Ernte und Lagerung, dafür haben Heilpflanzen aus dem eigenen Hochbeet den Vorteil, dass man sie biologisch anbauen und genau zum richtigen Zeitpunkt ernten kann. Ein Tee aus frischen Salbei- oder Pfefferminzblättern belohnt für die investierte Arbeit am Kräuterhochbeet.

Sinnvoll ist auch der gemischte Anbau von Heil- und Küchenkräutern, aber auch von Gemüse und Kräutern. Bei einigen Kombinationen fördern die Kräuter in Mischkultur sogar das gesunde Wachstum der Gemüsesorten, wobei das Setzen von Knoblauch zwischen den Pflanzen auch viele Schädlinge fernhält.

Ein Kräuterhochbeet bietet mit seiner Farbenpracht und den intensiven Düften eine auch eine willkommene Anlaufstelle für nützliche und attraktive Insekten Schmetterlinge, Bienen, Hummeln und andere Insekten und ist eine optische und olfaktorische Bereicherung für jede Terrasse oder jeden Balkon.

Rosmarin fördert das Gedächtnis

Rosmarin wurde schon in der Antike als Heilkraut gegen Durchblutungsstörungen und Muskelschmerzen eingesetzt, und auch in der Aromatherapie werden Rosmarin konzentrationsfördernde und stressreduzierende Eigenschaften zugeschrieben. Rosmarin soll auch in Kombination mit anderen Ölen das Stresshormon Cortisol reduzieren und Angstgefühle reduzieren.
Nach neuesten Untersuchungen fördert Rosmarin die Gedächtnisleistung, denn man ließ in Experiment zwei Gruppen von Studienteilnehmern in verschiedenen Räumen warten, wobei ein Raum dabei mit Rosmarinöl parfümiert wurde. Bei anschließenden Gedächtnistests schnitt die Gruppe im Rosmarin-Raum besser ab als die Vergleichsgruppe, wobei die Probanden der Rosmarin-Gruppe eine höhere Konzentration von 1,8-Cineol im Blut aufweisen, ein Stoff, der in Rosmarin-Öl vorkommt, und nach früheren Studien die Gedächtnisleistung fördert.

Untersuchungen zeigen übrigens, dass der akute Konsum von Pfefferminz– und Kamillentee die kognitiven Leistungen Erwachsener in entgegengesetzter Richtung beeinflussen kann. Die beobachteten aufmunternden und erregenden Wirkungen der Pfefferminze und die beruhigenden bzw. sedativen Wirkungen der Kamille stehen im Einklang mit den angeblichen Eigenschaften dieser Kräuter und lassen vermuten, dass ihre Verwendung positive Auswirkungen haben kann.

Kerbel im Hochbeet

Kerbel schmeckt wie eine Mischung aus Petersilie, Fenchel und Anis, hinzu kommen noch süßliche Geschmackskomponenten. Die ursprünglich aus Südrussland stammende Pflanze ist seit vielen Jahrhunderten ein beliebtes Küchenkraut, doch kaum jemand weiß, dass Kerbel auch Heilkräfte besitzt, denn die Vitamine und Mineralstoffe mobilisieren Geist und Körper bei Müdigkeit und Kreislaufstörungen. Kerbel wirkt demnach blutreinigend und regt den gesamten Stoffwechsel an. Kerbel passt hervorragend zu Fisch und Huhn, doch kommt sein Geschmack auch in kalten Gerichten, wie Salaten und Aufstrichen zur Geltung.
Kerbelbutterrezept: Einen kleinen Bund frischen Kerbel, 120 Gramm Butter, 20 Gramm zerkleinerte Mandelblättchen, etwas Salz und Pfeffer, und Muskatnuss. Der Kerbel wird fein gehackt und mit den anderen Zutaten in die weiche Butter gerührt. Mit Pfeffer, Salz und geriebener Muskatnuss würzen, Kugeln formen, kalt stellen und anrichten.

Die Kräuterernte

Der richtige Zeitpunkt bei der Kräuterernte ist vor der Blühphase, denn da ist das Aroma bei vielen Kräutern am stärksten, denn während der Blütenbildung nimmt der Geschmack ab. Die perfekte Tageszeit ist der Vormittag, wobei man die Kräuter knapp über dem Boden abschneidet und darauf achtet, dass man die Triebe dabei nicht verletzt. Man sollte die Kräuter auch nicht unbedingt waschen, sondern einfach ausschütteln. Kräuter lassen sich nicht nur an der Luft sondern auch in der Mikrowelle trocknen, wobei man eine niedrige Watt-Einstellung auswählt und die Kräuter nicht länger als dreißig Sekunden in die Mikrowelle legt.

Siehe auch Kräuterspirale.

Literatur

Stangl, W. (2022, 26. Juni). Die Wirkungen von Pfefferminztee und Kamillentee auf die kognitive Leistungsfähigkeit. arbeitsblätter news.
https:// arbeitsblaetter-news.stangl-taller.at/die-wirkungen-von-pfefferminztee-und-kamillentee-auf-die-kognitive-leistungsfaehigkeit/
https://www.prisma.de/magazin/ratgeber/Tipps-fuer-Hochbeet-und-Co-Pflanzenpracht-auf-kleinem-Raum,17452544 (18-03-14)





7 Gedanken zu „Kräuter im Hochbeet“

  1. Um auf Balkonen und Terrassen Gewürz- und Heilpflanzen heranzuziehen, braucht man nicht viel. Nötig ist dazu lediglich ein kleines Hochbeet, das am besten aus Lerchenholz angefertigt ist. Auch Pflanzkübel oder Blumenkästen können zum Bepflanzen genommen werden. Gut geeignet auf dem Balkon sind Zitronenmelisse, Ysop, Thymian, Lavendel, Salbei und Rosmarin. Diese können sogar später zwischen oder zusammen mit den Balkonblumen eine Zierde sein. Wintergrüne Kräuter im Garten wie Petersilie, Salbei, Thymian und Rosmarin liefern jetzt frische Blätter. Bei krautigen oder halbkrautigen Pflanzen wie Lavendel, Ysop oder Salbei ist es richtig, mit dem Rückschnitt bis Anfang März zu warten. Manche Hobbygärtner streichen gern mit der Hand über diese Pflanzen, da der Duft so toll ist.

  2. Auch Kräuter eignen sich glänzend für Hochbeete. Vor allem, weil ihnen nachgesagt wird, dass sie lästiges Kleingetier vom Gemüse fernhalten. So soll Kerbel für Ameisen, Schnecken, Läusen und Mehltau ein rotes Tuch sein. Auch Basilikum schützt vor den gefährlichen Mehltaupilzen. Deshalb pflegt das Kraut eine gute Nachbarschaft mit Gurken und Zucchini. Gemeinsam gegen Erdflöhe verbünden sich Spinat und Kopfsalat. Pflanzt man Tomaten zwischen Kohlarten macht der Kohlweißling einen großen Bogen darum. Die vor allem bei Schnecken beliebten Erdbeeren kann man schützen, indem man ihnen etwas Petersilie zur Seite stellt. Denn die mögen die gefräßigen Weichtiere überhaupt nicht.

  3. Lingener Kinder- und Jugendparlament

    Mitglieder des Lingener Kinder- und Jugendparlamentes und des Vereins GeLingen gestalteten und bepflanzten gemeinsam ein Kräuterhochbeet. Der Verein GeLingen, dessen Räumlichkeiten sich in direkter Nachbarschaft zum Narjes-Garten befinden, erklärte sich zudem bereit, ein Auge auf den Garten zu haben und die Pflege zu übernehmen. Geplant, gestaltet und umgesetzt wurden die Maßnahmen im Narjes-Garten durch die Stadtverwaltung in Zusammenarbeit mit der Lingener Firma Friesen. Dabei wurden Anregungen von Bürgerinnen und Bürgern berücksichtigt.

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  5. Die Augsburger Allgemeine

    Lavendel, Salbei, Thymian – in einem Hochbeet am Hafenmarkt wächst bald der Kräutergarten der Realschule Maria Stern. Noch steht erst die Holzkonstruktion des Hochbeets, im Laufe des Herbsts soll das Beet dann befüllt und schließlich bepflanzt werden. Der städtische Bauhof pflasterte auf Initiative des Stadtbaumeisters Hans-Georg Sigel die Fläche für das Hochbeet und stellt einen Raum für Werkzeuge und Material sowie einen Wasseranschluss in der Nähe zur Verfügung. Seit fast 20 Jahren gibt es an der Realschule Maria Stern das Projekt „Greenstars“, bei dem Schüler ökologische Projekte wie die Heidepflege oder Obsternte kennenlernen. Im Kräutergarten wird ihnen nun Willy Enßlin von „1A Garten Ensslin“ in Nördlingen mit Rat und Material zur Seite stehen. Bevor der Winter einkehrt, muss das Beet jetzt mit einem Mäusegitter von unten geschützt und mit Ästen, Laub, kompostierbarem Material und Pflanzenerde gefüllt werden. Schön wäre es, noch im Winter Kräuter für Erkältungstees verwenden zu können.

    Quelle: http://www.augsburger-allgemeine.de/noerdlingen/Der-Hafenmarkt-duftet-bald-nach-Lavendel-id43078706.html (17-10-28)

  6. Das zeitige Frühjahr und der Herbst sind die optimalen Jahreszeiten um ein Hochbeet anzulegen. Hier fallen besonders viele Gartenabfälle an. „So kann etwa das Herbstlaub, das unter den Sträuchern liegt und im Frühling hervorgeräumt wird, oder Häckselgut statt auf den Komposthaufen in das Hochbeet eingebaut werden“, beschreibt Jäger-Katzmann.

    Quelle: Sophie Jäger-Katzmann & Martin Jann im Kurier vom 26. April 2015

  7. Auf einem Balkon kann man sich beim Aufziehen der Kräuter mit folgender platzsparender Lösung behelfen: Man nimmt einen Tontopf mit etwa 60 Zentimetern Durchmesser, befüllt ihn mit Erde und setzt einen weiteren mit 40 Zentimetern Durchmesser darauf. Zuletzt kann man auch noch einen kleineren Topf hinzufügen – das ergibt eine Kräuterschnecke, bei der jede Ebene eigene Kräuter- oder Gemüsesorte trägt. Zusammen hält man die Töpfe mit einem Eisenstab in der Mitte.

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