Das intelligente Hochbeet ist nämlich Teil des Forschungsprojektes SAIN (Städtische Agrikultur – Innovation Entwickeln), das das Bundesministerium für Bildung und Forschung mit 400.000 Euro fördert. Angelegt ist es als „Citizen-Science-Projekt“, das die Bürger von Anfang an in den Forschungsprozess einbezieht.
Das intelligente Hochbeet sammelt Regenwasser, misst den eigenen Wasserbedarf und gießt sich auch noch selbst. Regenwasser, das aufs Dach fällt, wird abgeleitet und in Tanks am Boden des Beetes gesammelt. Gleichzeitig messen Sensoren Boden-, und Luftfeuchtigkeit sowie die Temperatur des Beetes. Ein kleiner Computer, ebenfalls am Boden untergebracht, liest aus diesen Daten, wann das Beet Wasser braucht und schaltet dementsprechend eine Pumpe an, die das Regenwasser übers Beet verteilt. Auf dem Dach ist ein Solarpanel angebracht, das die Elektronik im Boden mit Strom versorgt. Daher ist dieses autarke Hochbeet die Zukunft des nachhaltigen Gärtnerns in der Stadt.
Im Rahmen dieses Projektes ist geplant, dass die SchülerInnen bis zur Ernte des letzten Mangolds im Oktober mehrmals pro Woche Arbeitsaufwand, Wasserverbrauch und Ertrag des neuen Beetes protokollieren. Gleichzeitig entstehen zwei weitere intelligente Hochbeete in Bonn und Oberhausen, bei denen die gleichen Daten erhoben werden. Die Unterlagen, auf denen die Daten protokolliert werden, hat das Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik entworfen. Die SAIN-Forschung wird koordiniert vom Wila (Wissenschaftsladen Bonn), einem Verein, der sich um mehr Vernetzung von Forschung und Gesellschaft bemüht. Gemeinsam wollen Fraunhofer und Wila die Daten aus Bonn und Oberhausen nutzen, um bessere Lösungen für den innerstädtischen Anbau von Lebensmitteln zu erforschen. Dabei hält man auch den Einsatz des Beetes in Entwicklungsländern für möglich.
Quelle
https://www.dw.com/de/intelligente-beete-f%C3%BCr-gestresste-st%C3%A4dter/a-48676340 (19-05-09)