Normalerweise dauert es etwa zwei Wochen, bis Paprika und Chili keimen, denn da Paprika- und Chilisamen eine ziemlich harte Hülle haben, benötigen sie mehr Zeit zum Keimen als andere Gemüsesorten. Daher lohnt es sich, diese schon ab Mitte Februar vorzuziehen, doch man kann den Vorgang mit einer ganz einfachen Methode beschleunigen: Dabei legt man die Paprika- und Chilisamen über Nacht in ein Bad aus Kamillentee, um die harten Samenschalen durchlässiger zu machen und die Keimung zu fördern, was den Sämling außerdem vor Mikroorganismen stärkt.
Noch schneller machen es Gartenprofis, denn diese nehmen die einzelnen Samen zur Hand und schneiden mit einer Schere die vorderste, leicht hervorstehende Spitze der Samen ab. Dann nimmt man ein Wattepad und ziehtes in der Mitte leicht auf, sodass man die Samen hineinlegen und das Wattepad aufrollen kann. Je ein Schälchen mit warmen und kaltem Wasser bereitstellen und den Wattepad abwechselnd für jeweils drei Sekunden in das Wasser tauchen, wobei man diesen Vorgang noch viermal wiederholt. Dann das Wattepad entfalten, die Samen in der Watte in eine Schälchen legen und Frischhaltefolie darüber spannen, um die Luftfeuchtigkeit zu halten. An einen warmen und dunklen Ort stellen, etwa in die Nähe einer Heizung. Schon nach zwölf Stunden sind kleine Keime zu sehen, sodass man die Samen wie gewohnt in Quelltöpfe oder Anzuchterde setzen und feucht halten kann, bis sich kleine Pflänzchen bilden.
Quelle
Alms, Ines (2023). Mini-Manöver: Mit etwas Vorarbeit keimen Paprika-Samen innerhalb nur eines Tages. Frankfurter Neue Presse vom 37. März 2023.