Die Anzucht auf der Fensterbank für Hochbeetpflanzen ist nicht gleichbedeutend mit einem Gewächshaus oder Wintergarten, denn meist ist das Tageslicht durch ein Fenster auf die Fensterbank in den ersten zwei Monaten des Jahres nicht ausreichend. Wenn man zu früh beginnt, zieht man helle, weiche und lange Sämlinge heran, die später kaum dem Wetter draußen im Garten gewachsen sind und auch krankheitsanfällig sind.
*** Hier KLICKEN: Das BUCH dazu! *** Natürlich kann man mit Kunstlicht nachhelfen, allerdings braucht man dafür spezielle Wachstumslampen, die das Sonnenlichtspektrum fast genau herstellen können, darunter auch LED-Leuchten und Neonröhren. Man muss dabei allerdings die natürliche Sonnenscheinlänge beachten, denn Pflanzen registrieren die Dauer der täglichen Beleuchtung sehr genau und haben ihren Rhythmus, den es einzuhalten gilt.
Mit hinter den Pflänzchen aufgestellten Spiegeln, Brettern oder Pappendeckeln, die mit Alufolie beklebt sind, kann man die Lichtausbeute auf einer Fensterbank fast verdoppeln und die Keimlinge recken sich nicht schräg nach vorne zur Fensterscheibe.
Es ist außerdem wichtig, auf die Keimtemperatur des Saatgutes zu achten, denn manche Samenkörner wie Gurken und Paprika benötigen ungefähr 25 °C, was man im März kaum auf der Fensterbank erreicht. Wer einen Heizkörper vor dem Fenster hat, kann die Anzuchtbehälter so darüber platzieren, dass die richtige Temperatur erreicht wird, was aber dazu führt, dass die Anzuchterde sehr schnell austrocknet, sodass man immer darauf achten muss, dass die Erde nicht austrocknet. Die meisten Gemüsearten brauchen aber eine Keimtemperatur von über 14-16 °C.
Auch für die Anzucht von Beet- und Balkonpflanzen ist eine Fensterbank hervorragend geeignet. Setzlinge fühlen sich in Pflanztöpfen super wohl: Biologisch abbaubaren Töpfchen aus nachwachsenden Rohstoffen für die Anzucht von Saatgut oder Stecklingen sind plastikfrei. Auf der Fensterbank braucht man noch einen Untersetzer, um überschüssiges Wasser aufzufangen. Haben die Setzlinge dann eine gewissen Größe erreicht und sind bereit zum Auspflanzen, werden sie zusammen mit dem Topf in die Erde gesetzt. So kommen die Pflanzen stressfrei is Hochbeet an und wurzeln direkt ein. Erst wenn der Topf auch außen mit Erde und deren Mikroorganismen in Berührung gekommen ist, beginnt der Verrottungsprozess. Die Töpfe mit einem Durchmesser von 12 cm und einer Höhe von 10 cm kompostieren mit der Zeit und zersetzen schließlich nach ein paar Jahren im Beet oder Kompost komplett ohne Rückstände zu hinterlassen.
In einer Breitenbrunner Schule erlernen die Schüler mithilfe des Hochbeets die verschiedenen Arbeitsschritte, die rund um das Pflanzen wichtig sind. Das Sähen war bereits Thema im Februar. Wegen Corona sähten die Schüler zuhause. Ihre Ergebnisse präsentierten sie dann vor der Klasse. Vor Pfingsten konnten die Kinder dann endlich im Hochbeet pflanzen: Tomaten, Gurken, Zucchini, Blattsalat, Kohlrabi und viele Kräuter wie unter anderem Salbei, Schnittlauch und Minze. Nach Pfingsten lernten die Schüler, wie man Kräuter schneidet und Schüttelbutter herstellt.