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Hochbeet aus Gabionen

Einfach und schnell kann man auch ein Hochbeet aus Gabionen bauen. Gabionen sind diese Kästen aus beschichtetem Stahldraht, in die Steine geschichtet werden, um etwa daraus einen Zaun oder eine Begrenzung zu bilden. Gabionen sind in den letzten Jahren sehr beliebt geworden. Gabionen werden auch Steinkorb, Schanzkorb, Schüttkorb, Mauersteinkorb oder Drahtschotterkasten genann, und werden in der Landschaftsarchitektur, im Wasserbau sowie im Straßen- und Wegebau zum Aufbau von Wällen, zur Errichtung von Sicht- oder Lärmschutzanlagen, zur Böschungsbefestigung und als Stützmauer eingesetzt. Der Begriff  Gabione kommt vom von italienischen Wort gabbione (großer Käfig).

Für ein Gabionen-Hochbeet sollten die Drahtkörbe eine Wandstärke von mindestens 15 cm haben, und damit man das Beet von allen Seiten gut bearbeiten kann, darf es nicht zu breit sein. Ein gutes Maß sind 200 x 100 cm, und eine Höhe von 80 cm erlaubt ein bequemes Arbeiten. Die Drahtkörbe werden unbefüllt geliefert, denn so kann man das Gabionen-Hochbeet ganz einfach selber zusammenstecken und mit Steinen seiner Wahl befüllen.

Gabione kleidet man innen mit Kokosmatten aus , den man durch Folien vor allzu schneller Verrottung schützt. Da in Hochbeeten der Erddruck sehr hoch ist, werden zusätzliche Querverstrebungen innen angebracht, um die Gabione stabil zu halten. Wie üblich gibt man in ein solches Hochbeet aus Gabionen unten groben Gartenschnitt und füllt mit guter kompostierter Gartenerde auf.

Vorteile eines Hochbeets aus Gabionen ist die sehr gute Durchlüftung und dadurch  hervorragendes Wachstum. Es kommt zur natürlichen Erwärmung in der Übergangszeit durch eine äußere Steinbefüllung, denn die Steine speichern die Sonnenwärme und geben sie in der Nacht wieder ab. Die Pflanzen profitieren von der Wärme und wachsen schneller. Auch die Ernte fällt ertragreicher aus. Es kommt zu einer natürlichen Belüftung und dadurch zu einem besseren Verrottungsprozess bzw. eine verstärkte Bodenlebewesenbildung.

Auch sieht das Hochbeet  immer aus wie am ersten Tag, denn es gibt bei Steinen nur wenige Veränderungen wie bei Holz, also kein Nachdunkeln oder Verrotten. Daher nennt man es auch ein „Hochbeet auf ewig„.

Ein Gabionen-Hochbeet muss nicht immer rechteckig oder quadratisch sein, denn mit den Drahtkörben kann man leicht auch ein rundes Gabionen-Hochbeet bauen oder eine Gabionen-Kräuterspirale. Gestaltet man etwa Stufen auf einer Terrasse mit Gabionen auf zwei oder mehreren Ebenen, so kann man je Etage nicht nur Gemüse sondern auch Blumen oder Stauden pflanzen.

Eine interessante Variante eines Gabionen-Hochbeets entsprang aus dem Aufbau eines achteckigen Freigeheges für Hasen, wobei dieses Gehege aus relativ stabilen Gittern bestand. Mit einem weiteren Gehege drumherum, ein paar Heringen, Kabelbindern und einem Wühlmaus-Stopp war dieses Hasengehege schnell montiert. Zwischen diese beiden Gehege kommen Steine wie bei einem Gabionenhochbeet.


In kraut&rüben Heft 4 aus dem Jahr 2017 fanden sich unter dem Titel „Vom Gitterkorb zur Gemüsekiste“ folgende Tipps: „Wir haben aus Gabionen-Gittern einfach mal keine Steinkäfige gemacht – sondern Mini-Beete fürs Gemüse. Für viele Jahre fest am immer selben Ort stehende Hochbeete sind nicht jedermanns Sache. (…) Zu wuchtig, zu unflexibel. Abgesehen davon, dass diese Modelle fürs Leben oft teuer sind. Wer – Trend hin oder her – trotzdem nicht in Kunststoffkisten hochgärtnern möchte, wird erfinderisch. Manchmal genügt schon ein Streifzug durch den Baumarkt, um auf die richtige Idee zu stoßen, die zu Garten und Gärtner passt. So wie im Fall unseres Gabionen-Hochbeets. (…) Naturschützer ziehen sie jedenfalls einer glatten Mauer vor, weil Eidechsen, Kröten, Insekten und andere Wildtiere ein Zuhause in den Ritzen zwischen den Füllsteinen finden. (…) Wir haben ihn kurzerhand und ohne Steine zum Mini-Hochbeet umfunktioniert. (…) Für das Gabionen-Beet haben wir einen Quader der Maße 100 cm x 50 cm x 40 cm bestellt, mit einer Gitter-Maschenweite von 5 cm x 5 cm und Spiralverschlüssen zum Verbinden der Gitter. Außerdem brauchten wir noch eine Weidenmatte von der Rolle und Kabelbinder aus dem Baumarkt. (…) Alles in allem kostet dieses Beet unter 70 € und lässt sich – mit neuen Pappkartons – jahrelang verwenden.“





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