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Hochbeet statt Parkplatz

Die Frankfurter Rundschau vom 14. April 2020 meldet unter dem Titel „Parkplätze in Frankfurt: Extinction Rebellionen macht aus ihnen Blumenbeete“, dass Aktivisten von Extinction Rebellion öffentlichen Raum in Frankfurt zu Grünflächen umwandeln, und zwar mit dem Ziel mehr Gemeinschaftssinn und ein besseres Mikroklima zu erreichen. Mit einem Hochbeet versuchten die Aktivisten die Friedberger Landstraße ein bisschen lebenswerter zu machen, und versuchten, einen Parkplatz in ein Stück Grün zu verwandeln. Sie wollten dabei so nahe wie möglich an die Luftmessstation heran. Beamte in zwei Einsatzfahrzeugen überwachten die Aktion und die Einhaltung der Auflagen zur Hygieneverordnung.

Mit ihrer „OsterPlatzPark-Aktion“ wollen die Rebellen auf die unnütze Vergeudung öffentlicher Verkehrsfläche hinweisen und gleichzeitig das Mikroklima der Stadt verbessern. Die Friedberger Landstraße als Prachtboulevard des Feinstaubs kann ein bisschen mehr Grün gut vertragen, wobei in das kleine Hochbeet Paprika, Tomaten, Kopfsalat und Endivien angepflanzt werden, dazu für das Auge Osterglöckchen, Geranien und Lavendel. Die PflanzerInnen hoffen, dass es hier eine ganze Weile wachsen darf und dann anderswo einen Platz findet. Ein zweites Hochbeet sollte am Montag noch in Sachsenhausen nahe der Willemerschule entstehen.

Anmerkung: „Extinction Rebellion “ ist eine internationale ökologische und soziale Bewegung, die es mittlerweile in rund hundert Ländern weltweit gibt. Ziel der Bewegung ist es, die Regierungen zu einem tiefgreifenden Umdenken für die Rettung des Klimas zu bringen.


Der Kölner Stadt Anzeiger meldet am 9. Mai 2020:

Streit um Hochbeet von Extinction Rebellion in Nippes

„Blumen statt Parkplatz“ und „Aus dem Parkplatz einen Platz-Park machen“ verkündet seit einigen Tagen ein mobiles Blumen-Hochbeet an der Neusser Straße, abgestellt auf dem Parkstreifen in Höhe der Metzgerei Stock und der Gaststätte Brodmühler. Das transportable Beet, konstruiert aus Euro-Paletten und einem Rollwagen, hat die Kölner Ortsgruppe der radikalen Umwelt- und Klimaschutzbewegung „Extinction Rebellion“, zu Deutsch „Rebellion gegen das Aussterben“, aufgestellt, die im vergangenen Sommer mit Blockade-Aktionen in diversen europäischen Großstädten, darunter London, Berlin und Köln, von sich reden machte.

Umweltschützer sollen Hochbeet in Nippes entfernen

Das Ordnungsamt ist jedoch wenig amüsiert, und hinterließ bereits eine Aufforderung, das Beet unverzüglich zu entfernen, da es sich um eine widerrechtliche Nutzung des Straßenlandes handle und vom Gegenstand „eine gegenwärtige Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung“ ausgehe.


Die Badische Zeitung vom 3. Juli 2020 berichtete unter dem Titel

Die Platzpark-Kisten sollen weg

dass die Gruppe „Extinction Rebellion“ im Sedanquartier Pflanzkisten auf vier Autoparkplätze gestellt hat. In einem Leserbrief von Kaj Mertens-Stickel heißt es am 7. Juli: „Schade: Gerade habe ich mich noch über die erbauliche Abwechslung in der Blechbarrikade gefreut, da wird sie auch schon wieder abgebaut. Seltsam, gibt es tatsächlich ein Gesetz, das beschreibt, wie Gegenstände, die auf Parkplätzen abgestellt werden dürfen, beschaffen sein müssen? Hätte das Hochbeet Räder haben müssen oder aus Blech sein? Warum steht nicht jedem Menschen gleichviel öffentlicher Raum zur Verfügung, unabhängig davon, wie er sich fortbewegt? Ist das nicht grundgesetzwidrig? Höchste Zeit, dass wir die Straßenverkehrsordnung oder wo auch immer so etwas hinterlegt ist, grundlegend überarbeiten. Denn für Fahrräder ist grundsätzlich immer zu wenig Platz. Dabei würden vier bis sechs Räder auf den sonst von einem einzigen blechernen Hohlraum belegten zehn Quadratmetern bequem Platz haben und von den eh schon zu knapp bemessenen Gehwegen verschwinden. Oder wie hier drei Räder und ein Hochbeet, was gleich noch die CO2-Emissionen und den Aufheizungseffekt des Bleches auf dem Nachbarparkplatz ein wenig kompensiert. Gleich, wie man es betrachtet, eine geniale Lösung.“





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