Für Gärtner und Gärtnerinnen ist der Boden das größte Kapital, das leider sehr oft vernachlässigt wird. Das gilt in hohem Maße auch für den Boden in Hochbeeten. Als Humus bezeichnet man die tote organische Substanz des Bodens, die nur durch Bodenlebewesen, wie z. B. Würmer entstehen kann, der dann den Pflanzen die notwendigen Nährstoffe liefert. Humus ist übrigens um einiges widerstandfähiger als herkömmlicher Boden und gesünder. In einem natürlichen Ökosystem können sich Pflanzen mit Hilfe des gesunden Bodenlebens ihre Nahrung selbst besorgen, denn sie locken bei einem erhöhten Nährstoffbedarf das Bodenleben zu ihren Wurzeln, indem sie die Mikroorganismen mit zuvor selbst produzierten Assimilaten über die Wurzeln versorgen. Durch diese komplexen Vorgänge kommt es zu keinem Überangebot von Nahrung, die durch den Wassertransport ausgeschwemmt werden könnte.
Die Erde in einem Hocbneet birgt und braucht Nährstoffe, wobei das Mulchen, die natürliche Umwandlung der Stoffe im ökologischen Kreislauf mithilfe von Mikroorganismen wie Photosynthesebakterien gelingt. Die kleinen, fleißigen Helferchen, die im Naturkreislauf ihre wichtige Aufgabe erfüllen, sind Milchsäurebakterien, Hefen und Photosynthesebakterien. Sie werden für die Kompostzersetzung und natürliche Bodenaufbereitung gezüchtet. Kompost ist ein in sich arbeitender Organismus. Über Jahrzehnte hat die industrielle Landwirtschaft Böden ausgelaugt und durch Chemikalien zerstört, wobei es die Mikroorganismen schaffen, auch scheinbar kaputte Erde wieder zum Leben zu erwecken.
Tipp: Hat man keinen Mutterboden oder Kompost für sein Hochbeet zur Verfügung, kann man sich auch torffreie Pflanzerde besorgen, die im Verhältnis von acht Teilen Pflanzerde zu einem Teil Blähton oder Lavasplit gemischt wird. Lavasplit erhält man als Winterstreu im Baustoffhandel oder im Gartencenter. Für eine gute Versorgung der Pflanzen arbeitet man noch etwas Hornmehl, Terra Preta oder anderen organischen Dünger ein. Das Ganze wird nun kräftig gegossen, und bevor es ans Pflanzen geht, wartet man am besten noch einige Tage, um eventuell noch etwas Erde nachzufüllen.
Gärtner und Gärtnerinnen können mit dem Einbringen von Regenwurmhumus und Kompost in ihr Hochbeet viel Positives zum Erhalt und der Förderung des Bodenlebens beitragen, um die Kommunikation zwischen Pflanze und Boden aufrecht zu erhalten. Ein gesundes Bodenleben bewirkt erhöhte Wasserspeicherfähigkeit, eine bessere Krümelstruktur, stabilere und gesündere Pflanzen und Früchte sowie Ersparnis bei Pflanzenschutzmitteln bzw. Dünger. Dies wieder bewirkt eine größere Vielfalt an Nützlingen. Bei übermäßiger Düngung mit leicht löslichen Mineraldüngern reduziert sich das Bodenleben und die Pflanze erhält einen zu großen Körper, wird anfällig für Krankheiten, Schädlinge und Windbruch. Das Schlemmen hat für Pflanzen ähnliche Effekte wie für Menschen, denn sie werden anfälliger für Krankheiten.
Übrigens: Wenn man eine Handvoll Humus in die Hand nimmt, hat man mehr Lebewesen in der Hand als es Menschen auf der Erde gibt ;-)
Quelle
www.hak-steyr.at/news/article//hochbeet-und.html (13-11-13)