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Jedes Gemüse ist Balkongemüse

Beim Anbau von Gemüse am Balkon und in Hochbeeten auf einer Terrasse lohnt es sich, auf ausgewählte Sorten zu setzen, also solche die speziell für den Anbau im Hochbeet gezüchtet wurden, wobei alle Sorten für Kästen, Kübel und Töpfe auch sehr gut geeignet sind. Bei guter Sortenwahl kann man über Monate frisches Gemüse aus dem Hochbeet ernten, also vom Saisonstart im Februar/März bis in den Herbst und sogar noch länger. Gemüse für Hochbeete zeichnet sich entweder durch eine kurze Kulturdauer oder eine lange Erntezeit aus. Eine wichtige Rolle spielt auch die Wuchsform, denn die Sorten sollten mehr in die Höhe als in die Breite wachsen.

Unter dem Titel „Jedes Gemüse ist Balkongemüse“ wird auf der Genuss-Messe im Februar festgestellt, dass eingeschränkter Platz nicht zwangsläufig eingeschränkte Möglichkeiten bedeutet, denn selbst der kleinste Balkon kann sich in einen buntgemischten Gemüsegarten verwandeln. Es heißt dort u. a.: Ob Community-, Urban- oder Square Foot-Gardening, für ein nachhaltiges Leben braucht es normalerweise Platz, wobei ein kleiner quadratischer Hoffnungsschimmer bleibt, denn viele Menschen besitzen einen Balkon, auf dem sich mit ein wenig Mühe Tomaten, Gurken oder Radieschen vom Samen auf hochziehen lassen.

So gut wie jedes Gemüse eignet sich für den Anbau auf dem Balkon, wobei Salate, Tomaten, Paprika, Erbsen, Radieschen und Karotten im Februar oder März ausgesät werden sollten, Bohnen im Mai und Gurken zwischen März und Juni. Vor allem Salat muss nicht auf der Fensterbank vorgezogen werden, sondern kann direkt ausgesät werden. Beim Kauf sollte man sich für Bio-Samen entscheiden und dann Bio-Dünger verwenden und auf hochwertige Erde setzen, sodass nichts an die Pflanzen kommt, was man nicht auch an den Pflanzen haben will. Außer es schmeißen sich Schädlinge wie Blattläuse, Spinnmilben oder Raupen an die Pflanzen heran. Ein biologischer Helfer ist Kaliumsalz.

Übrigens: Es gibt eine Symbiose zwischen Blattläusen und Ameisen. Die Blattläuse werden von den Ameisen gehegt und gepfleg und transportieren deren Larven an die weichen Blattspitzen, damit sie ihrerseits etwas zurückgeben. Es ist ein süßer Nektar, den die Blattläuse ausscheiden, wenn die Ameisen mit ihren Antennen den Blattlaushintern berühren. Die Ameisen trommeln so lange auf den Hinterleib der Blattläuse, bis diese den süßen Honigtau ausscheiden. Die Ameisen ernähren sich davon oder füttern ihre Brut damit. Für diesen gegenseitigen Vorteil werden die Blattlauskolonien von den Ameisen gegen jeden Feind verteidigt, der sie überwältigen könnte.

Übrigens: Ein gewöhnlicher Blumenkasten oder -kübel reicht bei Gemüse mit geringer Wurzelmasse als Wachstumsbehältnis aus. Allerdings kann sich besonders ein Hochbeet als sinnvoll erweisen. Tiefere Behälter geben den Wurzeln mehr Platz zum Wachsen. In einem Blumenkasten mit einer großen Tomate stimmt das Verhältnis von Wurzelmasse und Grünmasse nicht und da muss man unter Umständen zweimal am Tag gießen. Ein Hochbeet ist halt einfach noch besser. Tomatenpflanzen lassen sich wie eine Girlande um das Balkongeländer wickeln. Auf einem nördlichen sollte man wegen der geringen Sonnenscheindauer sich auf den Anbau von Kräutern und Salat beschränken, denn alles andere wächst nur krautig, mit der Tomate schafft man vielleicht noch ein paar Früchte.

Quelle: Genussmagazin Frankfurt vom 19. Februar 2019





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