Der Akanthus oder Bärenklau ist eine Pflanze mit bis zu dreißig Arten und ist hauptsächlich in tropischen bis subtropischen Gebieten der Alten Welt verbreitet. Die aufrechte Sprossachse ist unverzweigt, die grundständigen Laubblätter sind lang gestielt, länglich-eiförmig, fiederspaltig mit am Ansatz nicht verschmälerten, an der Spitze nicht verdornten Fiederabschnitten, wobei der Blattrand eingeschnitten gezähnt ist.
Diese fiedrig geschnittenen Blätter sind ein wichtiges Motive in der antiken Architektur und bilden die Grundlage des kunsthistorisch bedeutsamen Akanthus-Ornaments, das besonders zur Verzierung an Kapitellen korinthischer Säulen eingesetzt wurde. Eine Reihe aus Akanthusblättern bildet ein Akanthusfries, eine aus Akanthusblättern zusammengesetzte, runde und symmetrische Blüte wird als Acanthusrosette bezeichnet.
Früher wurde die auch Bärenklaue genannte Pflanzenart als Zutat zu Medikamenten eingesetzt.
Der Akanthus wächst unter guten Bedingungen zu stattlichen Stauden heran, die durch bis zu einem Meter lange Blütenstände und oft ebenso lange Blätter auffallen. Nach dem Pflanzen kann es aber oft einige Jahre dauern, bis der Akanthus blüht, denn oft erscheinen die Blüten erst im dritten Jahr, sodass man anfangs Geduld braucht.
Der Akanthus besitzt eine tiefgehende Pfahlwurzel, die man nur schwer im Ganzen ausgraben kann, wobei auch Wurzelreste zuverlässig wieder austreiben.
Die Akanthus-Blüten ziehen Bienen an und eignen sich auch für Schnittblumen und Trockenblumen. Nach der Blüte kann es vorkommen, dass die Stauden ihre Blätter einziehen, im Laufe des Sommers sprießen sie jedoch meist nach. Es genügt, braune Blätter im Winter zu entfernen, sobald sie von alleine welk sind.
Bei Frösten empfiehlt sich in raueren Gegenden ein Winterschutz, etwa aus Nadelbaumzweigen oder eine dichte Laubdecke. Als Topfpflanzen überwintern sie am besten regengeschützt in Räumlichkeiten, die ungeheizt oder wenig beheizt sind. Nach Bio-Gärtner Ploberger reicht in ganz rauen Lagen ein wenig Schutz, sodass allmählich aus dem Pflänzchen ein riesiger Stock von bis zu einem Meter wird. Die Blüten gleichen Lupinen oder Königskerzen, sind aber grün-rosa mit weißen Blütenlippen. Sie sind im Kiesbeet eine herrlich Pflanze.
Der Acanthus mollis – auch Pracht-Akanthus oder Wahrer Bärenklau – wird als Zierpflanze selten auf Terrassen und auch in Hochbeeten verwendet, denn er ist nur bedingt winterhart, weshalb er über klimatisch begünstigte Regionen Mitteleuropas hinaus selten gepflanzt wird. Daher kann er im urbanen Raum ein besonderes High-light bilden, der beim Betreten einer Terrasse den Gast durch seine Exotik bezaubern kann.
Die glänzenden zweifächerigen Kapselfrüchte enthalten zwei bis vier Samen, bei denen die Scheidewandklappen die Samen fortschleudern, wenn die Kapselfrucht vollreif aufbricht. Um die Samenbildung zu unterbinden, schneidet man die verblühten Blütenstände bodennah ab. Der Akanthus ist sehr pflegeleicht. Es genügt braune Blätter zu entfernen.
Auf Grund der mediterranene Herkunft verträgt der Akanthus nach Ansicht mancher Gartenexperten die volle Sonne, manche empfehlen, ihn eher schattig zu kultivieren, er braucht jedoch einen durchlässigen, nährstoffeichen Boden und sollte mäßig gegossen werden, man sollte ihn aber nie völlig austrocknen lassen, also auch im Winter etwa alle zwei Wochen bei Plusgraden um die Mittagszeit ein wenig gießen. Es wird umso mehr Sonne toleriert, je höher die Bodenfeuchtigkeit bleibt, besonders im Sommer. Allerdings: Staunässe führt zum Absterben der Blätter. Die Pflanzen können im Sommer auch in Kübeln im Freien gezogen werden. Man solle neue Töpfe oder Kübel keinesfalls zu groß wählen, sondern jährlich in kleinen Schritten umtopfen. Größere Pflanzen kann man im März oder April teilen und jedes Teilstück zu einer neuen Pflanze heranwachsen lassen. Gute Erde für Kübelpflanzen zeichnet sich durch grobkörnige Anteile wie Lavagrus, Blähton oder Kies aus, die sie locker und luftig hält und zugleich Wasser und Nährstoffe speichern kann. Düngen sollte man den Akanthus von April bis September zwei bis drei Mal pro Monat mit Volldünger für Kübelpflanzen.
Übrigens: Alle Pflanzen im Garten und auf der Terrasse bedürfen vor allem in trockenen Sommern einmal wöchentlich einer durchdringenden Wassergabe! Da die Winter bei uns oft zu wenig Schneefeuchtigkeit liefern, kommt der Winterbewässerung ebenfalls besondere Bedeutung zu.
Hinweis: Der Akanthus hat nichts mit dem Bärenklau (Heraclaeum) zu tun, der als ungeliebter Einwanderer in unseren Breiten die Haut verbrennen kann, denn alle Pflanzenteile des Heraclaeum, insbesondere der Saft, sind giftig. Speziell unter Sonnenlichteinwirkung löst der Saft eine phototoxische Reaktion aus, wobei diese beim Riesen-Bärenklau besonders ausgeprägt sind.
Quellen
http://www.biogaertner.at/aktuelles/pflanze-der-woche/717-akanthus (15-06-14)
http://de.wikipedia.org/wiki/Akanthus_(Gattung) (15-06-14)
http://www.flora-toskana.de/geschuetzt/pflege/acanthus.htm (15-06-14)
Persönliche Mitteilung einer kompetenten Beraterin für Staudenpflanzen bei Starkl (Wien Vösendorf) am 15. Juni 2015.
Hochbeete ermöglichen maximale Erträge auf kleinstem Raum und das auch noch in einer angenehmen Arbeitshöhe. Sie sind für Wärme liebende Kulturen besonders geeignet, da die Längsachse der Hochbeete normalerweise in einer Nord-Süd-Ausrichtung (Südhanglage) angelegt wird. So nutzen die senkrechten Wände der Hochbeete die morgendliche und nachmittägliche Sonnenstrahlung optimal aus. Erfolgt die Ausrichtung der Längsachse des Hochbeetes aufgrund der Geländegegebenheiten aber in einer Ost-West-Achse dann sollte die Beetbefüllung leicht nach Süden geneigt werden, um so eine Südhanglage nachzuahmen.