Die Gartensaison neigt sich dem Ende zu, dennoch kann auch jetzt noch Neues angefangen werden: Die Herbsttage lassen sich gut nutzen, um ein Hochbeet anzulegen. Jetzt gibt es Schnittgut in Hülle und Fülle, und wer experimentierfreudig ist, probiert noch die eine oder andere Aussaat aus, auch wenn eine große Ernte nicht mehr zu erwarten ist. Im Frühjahr ist dann aber alles bereit, um mit dem Säen und Pflanzen loszulegen.
Wintergemüse wird geerntet, wenn es frostig ist, und auch Grünkohlliebhaber schwören auf den Kälteschock vor der Ernte. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass kalte Temperaturen eine Umwandlung von komplexen Kohlenhydraten in den Zellwänden in kleinere Zuckermoleküle bewirken, sodass das Gemüse süßer und besser schmeckt. Insbesondere die Zucker Fruktose, Melibiose, Maltose und Raffinose wurden in Pflanzen, die der Kälte ausgesetzt waren, in erhöhten Konzentrationen gefunden. Die Pflanze mache sich die kolligativen Eigenschaften der Zucker zunutze, , denn diese beruhen auf der Anzahl der Teilchen in einer Lösung, die im Falle des Grünkohls zu einer Senkung des Gefrierpunkts führen. Die Pflanze ist bestrebt, das Wasser in ihren Zellen vor dem Gefrieren zu bewahren, und erhöht daher die Anzahl der Teilchen in ihren Zellen. Komplexe Kohlenhydrate in den Zellwänden werden zu vielen süßen Zuckerteilchen, die den Kohl vor dem Gefrieren schützen. Das gleiche Phänomen wird beobachtet, wenn im Winter Salz gestreut wird. Eine große Anzahl von Salzpartikeln senkt den Gefrierpunkt von Wasser, das Eis schmilzt nach dem Streuen und man rutscht nicht mehr aus. Übrigens: Grünkohl schützt auch deutlich besser als andere Gemüsesorten vor Krebs. Bisher galt aber Brokkoli als das beste Anti-Krebs-Gemüse, doch nach eingehenden Forschungen zeigte sich, dass manche Grünkohlsorten zehnmal mehr krebsvorbeugende Stoffe enthalten als Brokkoli.
*** Hier KLICKEN: Das BUCH dazu! *** Wann sollte man für die Herbsternte und Winterernte aussäen?
- Kohlsprossen: Aussaat im April und Pflanzung im Mai,
Ernte von November bis März - Vogerlsalat: Aussaat im September und Pflanzung im Oktober/ November,
Ernte im November/ Dezember - Spinat: Aussaat im Oktober und Pflanzung im November,
Ernte von Jänner bis März - Babyleaf-Salate: Aussaat im August und Pflanzung im September,
Ernte von November bis Jänner - Lauch: Aussaat im Februar und Pflanzung im Mai,
Ernte von November bis März - Radieschen: Aussaat im September oder Jänner,
Ernte im November/ Dezember oder März - Asia-Salate: Aussaat und Pflanzung zwischen September und November,
Ernte zwischen November und März - Rucola: Aussaat und Pflanzung zwischen September und Anfang November,
Ernte von November bis März
Quelle
https://derstandard.at/2000087062979/Im-Hochbeet-Wintergemuese-selbst-ziehen (19-09-20)
Die „Beete für Alle“, das inklusiv betreute Hochbeet-Projekt im Schlosspark, geht so langsam in die Winterpause, wie die Tettnanger Stadtverwaltung mitteilt. Besonders üppig wuchs dieses Jahr die alte Bohnensorte „Neckarkönigin“, deren Samen vom Projektpartner Genbänkle kamen. Was immer noch üppig wächst und vor dem Frost unbedingt geerntet werden sollte, ist die Kapuzinerkresse. Sowohl die Blätter als auch die Blüten sind essbar und schmecken leicht scharf, die darin enthaltenen Senföle wirken antibakteriell und antiviral. Man kann sie einfach in den Salat geben oder mit Olivenöl und Walnüssen ein sehr schmackhaftes Pesto zubereiten. Das Team um Gisela Imhof würde sich sehr freuen, wenn vor dem ersten Frost noch einige Tettnanger zum Ernten kommen und etwas Gutes für ihre Gesundheit tun.
Wer im nächsten Jahr seinen grünen Daumen bei den Beeten einbringen möchte, darf sich schon jetzt melden bei Melanie Friedrich von der Anlaufstelle für Bürgerengagement der Stadt Tettnang, Telefon 07542/510107 oder per E-Mail an melanie.friedrich@tettnang.de.
Im Winter kann man Sorten wie Grünkohl, Rotkohl, Porree und Mangold ernten. Feldsalat und Spinat können sogar bei kühleren Temperaturen im Herbst noch ausgesät werden und sind pünktlich zu Weihnachten erntereif.