Engerlinge im Hocheet sind der Albtraum jedes Hochbeetgärtners, wobei es sich meistens um einen Befall der eingebrachten Erde handelt. Ein Befall im Hochbeet kann wegen der gezielten Erntebepflanzung besonders störend sein. Wenn im Frühjahr im Hochbeet wieder kräftig neue Pflanzen ausgesät werden, sollte man genau aufpassen, was sich in der Erde tummelt, denn bei Larven von Mai- und Junikäfern drohen massive Pflanzenschäden.
Engerlinge sind bei ihrer Nahrung nicht wählerisch, denn sie lieben Rosen, Obstbäume, Topfpflanzen oder sogar Gras. Findet man im Hochbeet gekrümmte, weißliche Larven, hat man es in aller Regel mit schädlichen Engerlingen zu tun. Die Käferarten, deren Larven sich nämlich von den Wurzeln lebender Pflanzen ernähren, pflegen ihre Eier dort abzulegen, wo Gräser, Kräuter und Gemüsepflanzen wachsen. Mit großer Wahrscheinlichkeit stammen Engerlinge im Hochbeet von Maikäfern, Junikäfern oder Gartenlaubkäfern, wobei die Larven all dieser Käferarten sehr ähnlich aussehen, vor allem die von Mai- und Junikäfern. Gartenlaubkäfer-Engerlinge sind allerdings mit nur etwa einem Zentimeter deutlich kürzer als die 5-7 cm langen Maikäfer- und Junikäfer-Engerlinge. Alle haben aber die typisch C-förmige, dickfleischige, gelblich-weißliche Erscheinungsform mit drei geknickten Brustbeinpaaren. Man kann sich dann die Gewohnheit der Engerlinge zunutze machen, bei großer Nässe an die Erdoberfläche zu kommen, d. h., man wässert die Hochbeeterde und simuliert dadurch einen Regenguss. Nach einer Weile zeigen sich die Engerlinge an der Oberfläche, sodass man sie einsammeln kann. Man kann zusätzlich auch Nematoden einsetzen, denn die Fadenwürmer befallen die Engerlinge und bringen sie durch Bakterien zum Absterben. Nematoden sind winzig kleine Fadenwürmer, die mit bloßem Auge nicht erkennbar sind. Man erhält sie im Fachhandel oder bestellt sie im Internet. Nematoden kommen in einem Tongranulat, das dem Gießwasser beigefügt wird.
Larven lassen sich auch gut anhand ihres Fluchtverhaltens bestimmen, denn wenn sie auf eine ebene Fläche gelegt werden, flüchten Mai- und Junikäferengerlinge in Seitenlage oder auf dem Bauch und sind hinten und vorne gleich dick. Rosenkäferengerlinge drehen sich hingegen auf den Rücken und kriechen dann ähnlich wie eine Raupe und sind hinten deutlich dicker als vorne.
Findet man einen Engerling im Komposthaufen, dann handelt es in den meisten Fällen um einen Rosenengerling, der als nützlicher Schädling den Komposthaufen lockert, während Larven von Mai- und Junikäfern Komposthaufen eher nicht besiedeln. Doch während die Larven der Rosenkäfer im Kompost nützlich sein können, da sie zusätzlich von Pilzen zersetztes Holz fressen und Humus herstellen, sieht es bei den jungen Mai- und Junikäfern anders aus, denn letztere ernähren sich ausschließlich von Pflanzenwurzeln und sollten daher aus der Erde im Hochbeet in jedem Fall entfernt werden.
Wenn man der Meinung ist, dass das gesamte Hochbeet im Herbst voll von Maikäferlarven ist, dann sind die Engerlinge mit großer Sicherheit vom Rosenkäfer. Der richtet zwar auch Schaden an, der ist aber viel geringer. Jetzt im Herbst den Boden tiefgründig bearbeiten und absammeln. Als Vorbeugung kann man mit einem neuen Stärkungsmittel wie Protect–E oder Naturrein-bio gießen.
auch wenn sie sich äußerlich ähneln, unterscheiden sich die Arten doch erheblich. So lieben etwa die Rosenkäferengerlinge abgestorbenes Pflanzenmaterial und sollten sie für Gärtner kein Ärgernis darstellen. Im Gegenteil, diese Engerlinge verwandeln organisches Material in hochwertigen Humus. Wer also Rosenkäfer-Engerlinge im Beet findet, sollte sie in den Komposthaufen befördern, denn dort sind sie am besten aufgehoben. Treten die Tiere jedoch massenhaft auf, können aber auch sie Wurzeln anknabbern, denn dann wird auch ein Hochbeet recht eng. Anders verhält es sich mit den Engerlingen von Mai- und Junikäfer, denn hier empfiehlt es sich, die Tiere abzusammeln, auch wenn es viele sind. Von der chemischen Keule raten Experten ab, sodass nur vorbeugende Maßnahmen bleiben, etwa engmaschige Netze über den Beeten, um die Eiablage zu verhindern, oder das regelmäßige Bewässern der Böden, denn feucht mögen es die Käfer gar nicht.
Ein dunkler Standort des Hochbeets ist uninteressant für Käfer und sie legen ihre Eier womöglich im beleuchteten Nachbargarten ab.
Lockere Erde ist ebenfalls uninteressant für Käfer und ihre Larven.
Ist ein Hochbeet jedoch bereits befallen, muss man die Tiere mit der Hand einsammeln. Dafür lockt man diese wie folgt an die Erdoberfläche: Die Erde stark gießen – das simuliert Regen und die Engerlinge bewegen sich nach oben.
Alternativ kann man die Erde auch vorsichtig umgraben und so auf die Suche nach den Larven gehen.
Larven mögen einige Pflanzen nicht besonders: Die Wurzeln von Knoblauch, Rittersporn und Geranien sind giftig für Engerlinge. Wer sie im Hochbeet pflanzt, hält Engerlinge auf natürliche Weise fern.