Vier-Felder-Wirtschaft bedeutet, dass ein großes Feld in vier gleiche Abschnitte unterteilt wird, d. h., auf jedem Feld wachsen andere Pflanzen, die sich in Stark-, Mittel und Schwachzehrer aufteilen. Das vierte Feld dagegen wird nicht mit Gemüse bepflanzt. Pflanzen ziehen bekanntlich unterschiedlich viele Nährstoffe aus dem Boden, ein Schwachzehrer kommt sehr gut auf einem Feld zurecht, auf dem im Jahr zuvor ein Mittelzehrer gesessen hat. Mittelzehrer hingegen kommen mit dem Rest der Nährstoffe zurecht, die im Jahr davor von einem Starkzehrer übrig gelassen wurden. So wandert die Fruchtfolge praktisch immer im Kreis. Das vierte unbesetzte Feld hingegen erhält jedes Jahr eine sogenannte Gründüngung, wobei auf diesem Beet gezielt Gründungspflanzen eingesetzt werden, die mit ihren Wurzeln den Boden auf lockernund ihm die nötigen Nährstoffe zuführen, um im Folgejahr wieder Gemüse auf ihm ziehen zu können. Geeignete Sämereien erhält man im Fachhandel oftmals als bunte Mischung, die man einfach im entsprechenden Jahr auf das jeweilige Feld gibt und wild wachsen lässt.
Eine Vier-Felder-Wirtschaft lässt sich auch in einem Hochbeet durchführen. Um welche Art von Zehrer es sich beim jeweiligen Gemüse handelt, findet man auf der Verpackung der Sämerei, die man im Fachhandel erwirbt, und hier: Fruchtfolge im Hochbeet!
Ein wenig Nacharbeit erfolgt schließlich im Frühling, wenn sämtliche Pflanzen zum letzten Mal abgeerntet wurden, denn dann kann man die übriggebliebenen Gewächse entfernen, zerkleinern und unter die Erde mischen, sodass die Pflanzen als Dünger für die nachfolgenden Bepflanzungen dienen können.
Quelle
Bunte.de vom 10. Oktober 2020