Presseberichten ist zu entnehmen, dass eine 36-jährige Frau in Ravensburg im Spätsommer 2023 ihren Lebensgefährten heimtückisch getötet und die Leiche anschließend in einem Hochbeet im eigenen Garten versteckt hat. Es ist davon auszugehen, dass die Frau ihren Lebensgefährten am Nachmittag oder Abend des 22. September 2023, einem Freitag, heimtückisch mit einem spitzen Gegenstand tötete, als dieser sich auf dem Sofa des gemeinsam bewohnten Wohnhauses ausruhte. Die Polizei wurde misstrauisch, als die Ehefrau ihren Mann als vermisst meldete und sich bei der Befragung über ihren verschwundenen Partner in Widersprüche verstrickte, so dass die Ermittler sie schließlich verdächtigten, etwas mit dem Verschwinden zu tun zu haben. Sie ließen das Wohnhaus und das Grundstück des Paares durchsuchen, wobei Leichenspürhunde in einem Hochbeet im Garten fündig wurden.
Die Staatsanwaltschaft geht nach derzeitigem Stand davon aus, dass die Beschuldigte seit längerer Zeit mit der Beziehung zu ihrem Lebensgefährten unzufrieden war und ihn getötet hat, anstatt sich von ihm zu trennen. Anhaltspunkte dafür, dass weitere Personen an der Tat beteiligt waren, haben die Ermittler nicht gefunden. Es ist davon auszugehen, dass die Angeklagte die Leiche allein im Garten des von ihr und ihrem Lebensgefährten bewohnten Hauses versteckt hat. Ein Geständnis liegt nicht vor: Sie hat sich bisher nicht zu der ihr vorgeworfenen Tat geäußert.
Im April 2024 begann der Prozess. In SWR aktuell heißt es dazu: „Weil sie ihren Partner erstochen haben soll, steht eine 36-jährige Frau seit Mittwoch vor dem Landgericht Ravensburg. Sie soll im September vergangenen Jahres ihren damaligen Lebensgefährten mit einem spitzen Gegenstand im Halsbereich angegriffen und hierbei die Halsschlagader durchtrennt haben. Der 39-Jährige verblutete. Seine Leiche fanden die Ermittler später im Garten des gemeinsamen Hauses bei Ravensburg in einem Hochbeet versteckt. Das Hochbeet soll die Frau laut Anklage extra für diesen Zweck aufgebaut haben. Beim Prozessauftakt äußerte sie sich nicht zu der Tat, dafür erzählte sie etwas über ihre Person.“
Der Prozess stieß auf großes Interesse. Alle 60 Plätze des Gerichtssaals in Ravensburg waren belegt. Viele Prozessbesucher kamen gar nicht herein. Selbst die Ravensburger Staatsanwaltschaft bezeichnete den Fall als spektakulär. Der Prozess ist auf acht Tage angesetzt. Ein Urteil wird Anfang Mai erwartet.
Siehe auch Hochbeet als Bestattungsvariante, Hochbeete als Gräberfelder auf alten Familiengruften, Hochbeet mit Grabsteinen.
Quellen
https://www.schwaebische.de/regional/oberschwaben/ravensburg/nach-leichenfund-im-hochbeet-ist-frau-wegen-mordes-angeklagt-2253184 (24-02-08)
https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/friedrichshafen/prozess-am-landgericht-ravensburg-um-leiche-im-hochbeet-100.html