Um Gemüse, Beeren und Kräuter für ein Hochbeet zu züchten, genügt oft schon ein Fensterbrett oder der Balkon. Doch auf den richtigen Zeitpunkt zum Aussäen und Einpflanzen kommt es ebenfalls an. Hier ein Überblick über das ganze Jahr:
Januar: Zu Beginn des Jahres startet man mit der Vorzucht von Chili, Kresse, Peperoni und Tomaten auf der Fensterbank.
Februar: Danach folgen am selben Ort Kopfsalat, Oregano, Schnittlauch, Lavendel und Paprika.
März: Nun ist der ideale Zeitpunkt zum Ziehen von fast allen Setzlingen: Unter die Gemüsesetzlinge fallen Aubergine, Gurke, Zucchini und Kürbis, zu den Kräutern gehören zum Beispiel Petersilie, Salbei, Borretsch, Thymian, Schnittlauch, Basilikum, Minze und Koriander.
April: Wer ein Hochbeet auf dem Balkon oder der Terrasse hat, kann nun beginnen, Radieschen, Feldsalat, Karotten, Rhabarber, rote Beete und Zwiebeln anzupflanzen.
Mai: Einige Pflanzensorten sollen lieber noch auf der warmen Fensterbank bleiben, besonders diejenigen, die langsam wachsen und kälteempfindlich sind. Dazu gehören Zucchini, Basilikum, Paprika, Spinat und Tomaten. Nach den Eisheiligen (von 11. bis 15. Mai) lassen sich die ersten Setzlinge nach draußen ins Hochbeet oder auf den Balkon zu verfrachten. Um die jungen Pflänzchen vor Frost zu schützen, sollte man nachts ein Glas über den Setzling stülpen – so sorgt der Treibhauseffekt für genug Wärme. Einige Samen können ab Mai problemlos im Freien ausgesät werden, zum Beispiel rote Beete, Schnittlauch, Karotten, Lauch, Mangold, Rucola, Thymian, Zitronenmelisse oder Dill. Genauso wie die Tomate gehört auch Paprika zu der Familie der Nachtschattengewächse und hat ähnliche Anforderungen an Sonne, Boden und Co. Da Paprika Platz brauchen, großen Hunger und noch größeren Durst haben, empfiehlt es sich, Sorten von kleinem Wuchs zu wählen. Die beste Zeit, vorgezogene oder gekaufte Jungpflanzen von Paprika und Chili ins Hochbeet zu pflanzen, ist ebenfalls Mitte bis Ende Mai.
Übrigens: Es gibt verschiedene Substanzen, die für den scharfen Geschmack verantwortlich sind: Bei Chili und Paprika ist es beispielsweise Capsaicin, bei Pfeffer Piperin, bei Knoblauch und Zwiebel Allicin, bei Ingwer Gingerol und beim Kren und Senf sorgen Senföle für scharfe Geschmackserlebnisse. All diese Substanzen regen den Kreislauf und die Durchblutung an, insbesondere, wenn man zu viel des Guten erwischt hat. Wenn jemandem wegen einer Chilischote heiß wird, wandelt er Energie in Wärme um, die dann nicht mehr auf den Hüften landen kann. Der Effekt wird wohl nicht so groß sein, dass er im wahrsten Sinn ins Gewicht fällt. Wichtiger ist jedoch, dass man scharfe Speisen viel langsamer isst und dadurch früher satt wird. Angeblich nehmen Menschen, die scharf essen, bis zu 15 % weniger Kalorien am Tag zu sich.
Juni: Ab jetzt gedeiht fast alles im Freien, sogar das kälteempfindliche Basilikum. Auch Kümmel, Spinat, verschiedene Salatsorten, Zuckererbsen und Pak Choi sind nun an der Reihe. Jetzt heißt es nur: gießen, gießen, gießen!
Juli: So geht es auch im Juli weiter. Gießen sollte man an heißen Tagen auch gerne mehrmals. Immerhin können Balkonpflanzen nicht aufs Grundwasser zurückgreifen, und die oberflächliche Nässe ist schnell verdunstet.
August: Nun können Chinakohl und Frühlingszwiebeln gepflanzt und Feldsalat ausgesät werden.
September: Zum Feldsalat kommen nun zum Beispiel Senf und Kerbel. Tipp: Einige Pflanzen haben Frühlings- und Herbstversionen – Letztere sind jetzt dran.
Oktober: Für die Sommerpflanzen ist es jetzt zu spät, fürs Wintergemüse noch zu früh. Lediglich winterharte Kräuter wie Beifuß, Minze, Estragon oder Wermut können nun nach draußen gepflanzt werden, damit sie im Winter ihr Wurzelwerk bilden und dann im Frühling neu sprießen können. Der Oktober steht vor allem im Zeichen der Ernte.
November: Im Spätherbst hat der Balkongarten bzw. Terrassengarten Ruhezeit. Allerdings können schon Blumenzwiebeln für Osterglocken, Tulpen oder Schneeglöckchen gesteckt werden, die dann im Frühling aufgehen.
Dezember: Gartenmäßig ist auch im Dezember wenig los. Die Zeit lässt sich aber wunderbar nutzen, um einen ganzjährigen Kräutergarten in der Küche anzulegen, Zimmerpflanzen zu pflegen oder sich am Ziehen von Sprossen und Keimlingen zu versuchen.
Um das Gemüse vor dem Erfrieren zu schützen, eignen sich Hochbeete in der kalten Jahreszeit besonders gut. Zwar sind viele Gemüsesorten frosthart, zum Wachsen brauchen sie dennoch Wärme und Licht, d. h., je sonniger der Standort an kurzen Tagen ist, desto besser. Übrigens sind Pastinaken aromatischer, Karotten süßer und Kohlsprossen nach dem ersten Frost viel zarter, d. h., wer also im Juli ausgesät hat, kann noch im Herbst und Winter das frische Gemüse im Hochbeet ernten. Die Kälte entlocke manchen Klassikern sogar einen intensiveren Geschmack als die Sommerwärme.
Quelle
Claudia Förster Ribet: Chili im Januar, Basilikum im Juni.
Badische Zeitung vom 16. März 2021
ist ein vitaminreiches Kohlgemüse aus Asien. Diesen auch Senfkohl genannten Kohl bringt man Anfang August in die Erde, doch es gibt Sorten wie ‘Tatsoi’ oder ‘White Celery Mustard’, die man Anfang September noch gut anbauen kann. Pak Choi etwa zwei Zentimeter tief aussäen und für rund zwanzig mal zwanzig Zentimeter Platz sorgen. Wenn die Blätter zehn Zentimeter groß sind, kann geerntet werden, meist sieben bis neun Wochen nach der Aussaat. Besonders zart im Geschmack sind die jungen Blätter.
Ab September bieten Gartenmärkte und-versandhäuser reichlich Zwiebeln für Frühjahrsblüher an. Wer die große Auswahl haben möchte, sollte sich jetzt mit Nachschub versorgen. Gesunde Zwiebeln sind luftig verpackt, fühlen sich fest an und zeigen keine Anzeichen von Schimmel. Hat man das Beet noch nicht zur Pflanzung vorbereitet, können die Zwiebeln für einige Tage trocken und kühl aufbewahrt werden. Dazu nimmt man sie aus Kunststoffverpackungen und lagert sie nicht in Plastiktüten.
Eine wirkungsvolle Möglichkeit, das Hochbeet auf der Terrasse über den Winter zu begrünen, ist das Aussäen von Feldsalat, wobei man nach dem Abernten den Feldsalat einfach breitwürfig auf der gelockerten Erde aussät. Die Pflanzen wachsen über den Winter und wirken wie eine Gründüngung, die Wurzeln der Salatpflänzchen lockern die Erde und halten Regenwasser zurück, die Blätter schützen die Oberfläche vor dem Austrocknen, was auch im Winter vorkommen kann. Als Nebeneffekt kann man den Salat an frostfreien Tagen ernten. Im Frühjahr werden dann die Reste des Salats aus dem Beet entfernt.